Bei der Neuen Stirlingmotor-Anlage gelangt dagegen permanent nur die jeweils heißeste Teilmenge des Arbeitsgases im Rohrraum des Regenerators unter hohem Druck in das Rohrleitungssystem vor den Arbeitszylindern und wird einer der Arbeitskammern zugeführt, sobald der Kolben den Totpunkt erreicht.
Auf der anderen Seite steht im Regenerator nur die jeweils permanent kälteste Teilmenge des Arbeitsgases zur Verfügung, die von dort in die Kompressionszylinder geleitet wird.
Es ist sogar denkbar, dass sich die gesamte Brenner-/Kesseleinheit im Kopf des Regenerators befindet.
Verluste im Abgas solcher Brenner können leicht unter 10% gehalten werden, meist auch ohne Wärmerückgewinnungssystem.
Eine große Auswahl an hochtemperaturbeständigen Keramikmaterialien sowie Legierungen auf Nickel- und Kupferbasis sind verfügbar.
Nickelbasislegierungen oder Bronzen wie CuNi30Mn1Fe können für Rohrleitungen und Teile im heißen Zylinder verwendet werden. Diese Materialien sind seit geraumer Zeit in der Technologie etabliert und werden für viele Anwendungen bei 1000 K verwendet.
Die Neue Stirlingmotor-Technologie sieht jedoch vor, dass die Menge an Gas, die während eines Zyklus erwärmt / gekühlt wird, mit der Menge an expandiertem / komprimiertem Gas identisch ist.
Die notwendigen Wärmetauscher und der Regenerator führen zu erheblichen Totvolumina, so dass klassische Stirlingmotoren meist nur ein Verdichtungsverhältnis in der Größenordnung von 2 bis 3 erreichen, während Otto- und Dieselmotoren typische Werte von 9 und 22 haben.
Mit anderen Worten: Ein Neuer Stirlingmotor mit einem realisierten Verdichtungsverhältnis von 30 übertrifft klassische Stirlingmotoren gleichen Hubraums in Bezug auf die Leistung mindestens um den Faktor 3. Dieselmotoren werden um 10% ... 25% übertroffen, Ottomotoren um ca. 50%. Weiterhin: Die einfache, aber stabile Konstruktion der Zylinder der Neuen Stirlingmotor-Technologie ermöglicht erheblich höhere Verdichtungsverhältnisse mit den entsprechend höheren Wirkungsgraden.
Wenn die warme Luft der Einhausung zur Verbrennung verwendet wird, muss der Brenner eine kleinere Temperaturdifferenz erzeugen und spart entsprechend Brennstoff.
Bei isothermer Expansion ist n=1. Bei adiabatischer Expansion ist n=κ, so dass die Kurve steiler verläuft und sich eine höhere Druckdiffernz ergibt, die zu zusätzlichen Kräften an den Kurbelwellenlagern führt. Dies war ein typisches Problem bei Stirlingmotoren nach klassischer Bauart.
Bei linearer Anordnung von Expansions- und Kompressionszylinder ("Boxermotor") kompensieren sich die in den Zylindern gleichzeitig auftretenden Druckspitzen an den Totpunkten gegenseitig.
Zur Information: Bei einem Verbrennungsmotor werden von 100 Prozent Kraftstoffenergie nur circa 27 Prozent der Energie als Nutzleistung über die Kurbelwelle abgegeben. Der reine Anteil der Abwärme durch die Motorreibung beträgt 9 Prozent. Geht man von einer konstanten Nutzleistung aus, so fallen bei dem dargestellten Betriebspunkt 48 Prozent der Verbrennungsabwärme zur Aufbringung der Nutzleistung an, 16 Prozent der Verbrennungsabwärme gehen als Reibung verloren.
(https://www.springerprofessional.de/)
2 Kurbelwellenumdrehungen |
Neue Stirlingmaschine (1 heißer + 1 kalter Zylinder) |
2-Zylinder- Schiffsmotor (2-Takt-Diesel) |
Stirling- Standardmaschine (1 heißer + 1 kalter Zylinder) |
2-Zylinder-Otto- oder Dieselmotor (4-Takt) |
Arbeitstakte | 4 | 2 | 2 | 1 |
Relativer Anpressdruck Kolbenringe |
gering | hoch | hoch | hoch |
Anzahl Dicht-/Kolbenringe, Reibstellen |
2 grosse (Kolben) + 4 kleine (Kolbenstange) + 2 Linearführung + 1 Kurbelzapfen |
min. 4 grosse (Kolben) + 2 Linearführung + 2 Kurbelzapfen + Ventiltrieb |
min. 4 grosse (Kolben) + 1 Kurbelzapfen |
min. 4 grosse (Kolben) + 2 Kurbelzapfen + Ventiltrieb |
Reibarbeit relativ/Hub | 1 | 2.0 ... 2.5 | 1.5 ... 2.0 | 1.5 ... 2.0 |
Relativer Reibungsverlust/ Arbeitstakt Annahmen: DMR Zyl / DMR Kolbenstange = 2 ... 3 |
1 | 4.0 ... 5.0 | ca. 3.0 ... 4.0 | ca. 6.0 ... 8.0 |